Die Entstehung von ESO: Musik

    • Offizieller Beitrag



    Entdeckt mehr über die Musik von The Elder Scrolls Online und wie wir die Atmosphäre eurer Abenteuer gestalten werden.


    Unser Ansatz



    Als wir das erste Mal damit begannen, über den Soundtrack zu The
    Elder Scrolls Online nachzudenken, wollten wir eine Reihe von Zielen
    erreichen. Das Erste ist das Offensichtlichste: Er musste dem Geist und
    Stil der bisherigen „Elder Scrolls“-Spiele folgen. Wir wollten, dass ihr
    euch in ESO wie zu Hause fühlt, weshalb ihr einige bekannte Klänge
    neben neuen Kompositionen hören werdet – eine Erweiterung der
    musikalischen Untermalung der bisherigen Reihe. Wir hoffen, dass ihr,
    während ihr das Spiel spielt und zuhört, die gleiche emotionale und
    nahegehende Verbindung zur Welt aufbauen könnt, wie es euch bereits in
    den bisherigen „Elder Scrolls“-Spielen möglich war.


    Als weiteres Ziel wollten wir, dass der Soundtrack ein integraler
    Bestandteil der Umgebung wird. Wir wollten so weit gehen, dass es sich
    sogar so anfühlen könnte, als würde etwas fehlen, wenn ihr die Musik
    abstellt. Skyrim sticht hierbei besonders hervor; die Musik dient mehr
    der Untermalung der Welt als nur als Hintergrundmusik. Der Soundtrack in
    ESO wird ähnlich funktionieren und sich nahtlos in die Umgebung und
    deren Klänge (und auch deren Gestaltung) einfügen, um eine Welt zu
    schaffen, die euch hineinzieht und so euer Erlebnis in Tamriel zu etwas
    ganz Besonderem macht. Wir haben so einige Kommentare als Teil eures
    Feedbacks erhalten, dass einige Spieler wirklich einfach in der Welt
    stehen können und sich dann in der Musik, den Soundeffekten und den
    visuellen Eindrücken verlieren. Genau das ist die Wirkung, die wir mit
    der Musik und der Atmosphäre als Ganzem in ESO erreichen möchten.



    Hierfür haben wir mit der bestehenden musikalischen Sprache von The
    Elder Scrolls begonnen, diese dann aber unaufhaltsam weiter verfeinert,
    damit sich diese möglichst gut in die Welt einfügt, gleichzeitig aber
    nicht langweilig wird und zur jeweiligen Situation passt. Schlagworte
    wie „interaktive Musik“ oder „nichtlineare Komposition“ wurden fleißig
    umhergeworfen und wir haben eine ganze Weile mit verschiedenen Systemen
    experimentiert. An einem Extrempunkt hatten wir ein Musiksystem, das
    sich Takt für Takt an die jeweilige Spielsituation angepasst hatte, aber
    es war sehr schwierig, damit zu arbeiten, und die Resultate stellten
    uns nicht zufrieden. Wie sich herausgestellt hat, passte diese
    Flexibilität nicht zu den musikalischen Momenten, wie man sie von The
    Elder Scrolls erwartet. Als gegenteiliges Extrem probierten wir ein
    System aus, das Musikalität vor Anpassungsfähigkeit stellte, wodurch wir
    eine angenehme Mischung von Anfang bis Ende erhielten, welche die
    Spielhandlung völlig ignorierte und teilweise ins Abseits drängte.


    Schließlich fanden wir unseren idealen Mittelweg zwischen der
    notwendigen Flexibilität und der Treue zu einem Soundtrack, der einem
    Elder Scrolls würdig ist und auch nach langen Stunden im Spiel nicht
    langweilig oder aufdringlich wirkt. Die Musik wurde richtig komponiert –
    nicht dynamisch generiert –, ist aber so strukturiert, dass sie sich je
    nach aktuellem Spielgeschehen angemessen ändern kann. Die einzelnen
    Stücke sind verschiedenen Umgebungen, Orten und Stimmungen zugeordnet.
    Vor allem aber musste der Soundtrack auch zu den anderen visuellen und
    klanglichen Elementen passen, um Spieler in die Welt hineinzuziehen.
    Einzelne Segmente kommen und gehen, sie ziehen an den Ohren der Spieler
    vorbei, vergehen oder gehen in die nächsten Segmente über. Anstatt immer
    wiederkehrende Leitmotive zu verwenden, die man andauernd wahrnimmt und
    derer man überdrüssig wird, vernimmt man so eher einzelne Phrasen, die
    den jeweiligen Augenblick unterstützen.


    Und ganz davon abgesehen: wir hatten eine Menge Spaß, mit einigen der
    Stücke aus den vorherigen „Elder Scrolls“-Spielen zu arbeiten. Der
    Hauptgrund, sie zu verwenden, ist der, dass es einfach Sinn ergibt.
    Vertraute Klänge, die in einer eigentlich bekannten Umgebung
    wahrgenommen werden, können eine sehr starke Sache sein. Aber
    gleichzeitig wurde es auch eine kleine, musikalische Ostereiersuche.
    Einzelne Segmente wurden mit verwoben – manchmal oberflächlich,
    andernfalls sehr tief – und warten nur darauf, wiedererkannt zu werden.
    Einer unserer Lieblingsmomente war der, als ein Spieler ein Cello-Solo
    aus Morrowind wiedererkannte, das in einem komplett neuen Kontext neu
    gespielt wurde. Trotz des neuen Umfelds erkannte dieser Fan das Stück
    sofort, was für uns richtig aufregend war.


    Wer hat was getan?


    Die Musik für das Spiel wurde von Brad Derrick und Rik Schaffer
    komponiert. Beide sind seit langer Zeit Veteranen im MMO-Umfeld und
    damit vertraut, Spiele zu untermalen, die dermaßen umfangreich,
    vielseitig und nichtlinear sind. Wegen der schon oben erwähnten
    Iterationen durchlief auch die Komposition selbst viele Überarbeitungen
    und Phasen, während sich die Anforderungen „Wie man Musik für ESO
    komponiert“ immer wieder veränderten. Einen Monat lang Musik für
    einzelne Takte zu komponieren, im nächsten Monat auf Stücke mit jeweils
    sechs Minuten umzusteigen und dies dann wieder auf 30 Sekunden zu
    kürzen, hielt alle Beteiligten auf Trab. Unser Audio Programmer Chris
    Friedemann verdient hier eine besondere Erwähnung: Er war während der
    gesamten Entwicklung zur Stelle und hat die ganze Trial-and-Error-Phase
    (und auch den Erfolg am Ende) überhaupt erst möglich gemacht. Gute
    Spielmusik ist nichts ohne eine gute Integration.


    Jeremy Soule arbeitete am Titelthema und der Musik für die Videos,
    aber auf besondere Weise hat er durch seine bisherigen „Elder
    Scrolls“-Soundtracks weitaus mehr dazu beigetragen. Er lieferte so
    fantastische Musik, mit der wir nicht nur arbeiten konnten, sondern
    deren Geist wir hier auch fortleben lassen konnten. Dank ihm besitzt die
    The Elder Scrolls-Reihe gewaltige musikalische Fußstapfen, die es zu
    füllen gilt, und wir hoffen, dass wir dieser Herausforderung gewachsen
    sind.


    Malukah hat ebenfalls auf fantastische Weise beigetragen. Sie ist
    bekannt für ihre wunderschönen Interpretationen von Spielmusik, darunter
    auch einige „Elder Scrolls“-Stücke, weshalb wir auf die Idee gekommen
    sind, es ihr zu überlassen, selbst einige Lieder für das Spiel zu
    komponieren und vorzutragen, die dann für unsere Musikanten und Barden
    verwendet werden würden. Die Sache war einfach genug (zumindest aus
    unserer Sicht; für Malukah war es harte Arbeit). Wir haben einige
    Dutzend Gedichte und Liedtexte zusammengetragen, die sich bereits im
    Spiel befanden, und sie darum gebeten, zehn auszuwählen, die ihr
    gefielen, um ein Lied rund um diese zu schreiben. Die Ergebnisse sind
    fantastisch und wir denken, dass ihr dem zustimmen werdet, wenn ihr sie
    vernehmt, während ihr die Welt erkundet. Wir haben nachfolgend ein
    kurzes Video mit Malukah, wie sie eine besondere Komposition von „Three
    Hearts As One“ singt. Es handelt sich hierbei um eines der Bardenlieder,
    das sie für The Elder Scrolls Online geschrieben hat.


    [video]

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    Malukah zur Komposition der Bardenlieder für ESO: Die Autoren haben für ESO so viele wunderschöne Gedichte und Texte erstellt, aus denen ich zehn aussuchen durfte, damit diese dann von den Barden in The Elder Scrolls Online gespielt werden würden. Das Komponieren für diese war ein fantastisches Erlebnis, sowohl ein Spaß als auch einschüchternd!


    Die „Elder Scrolls“-Spiele haben etwas Magisches und Friedvolles, wenn man ihre visuelle und klangliche Wirkung betrachtet. Ich behielt dieses Gefühl stets im Hinterkopf, während ich die Lieder schrieb, damit diese hoffentlich eine ideale Begleitung für Abenteurer in Tamriel darstellen.


    Sobald die Lieder für sich fertig waren, ließen wir diese von einer
    Handvoll Sängern und Sängerinnen vortragen, damit nicht alle Barden
    Malukahs Stimme verwenden würden (insbesondere nicht die Männer). Dazu
    haben wir auch noch Lauten- und Flötenspieler Improvisationen der Lieder
    aufnehmen lassen. Diesen werdet ihr lauschen können, wenn ihr auf
    Barden oder Straßenmusikanten trefft, die gerade nicht singen. Sie sind
    eine gelungene Ergänzung zu den gesungenen und einfach nur etwas in der
    Nähe der Barden zu verweilen ist ein Erlebnis für sich.


    Außerdem haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, um euch in den
    lokalisierten Fassungen des Spiels angemessene und mindestens genauso
    eingängig klingende Bardenlieder zu bieten. Ihr werdet sicher nicht
    enttäuscht sein, denn diese werden euch nicht mehr so schnell aus dem
    Kopf gehen – davon können wir euch ein Lied singen.


    Aufnahmen


    Die fortwährenden Iterationen unseres Musiksystems und die
    fortwährende Verbesserung des musikalischen Stils bedeuteten allerdings
    auch, dass die endgültigen Aufnahmen warten mussten, bis alle diese
    Herausforderungen gemeistert waren. Es war dann endlich an der Zeit,
    Stunde um Stunde synthetisierter Aufnahmen und Demos in real gespielte
    und vorgetragene Musik umzuwandeln. Die künstlichen Chorgesänge und
    Orchester wurden zum Leben erweckt und wir unternahmen den letzten
    Schritt, um den Soundtrack mit der Schönheit, Vertrautheit und
    emotionaler Wirkung zu füllen, die wir uns für ESO wünschten.


    Wir reisten nach Europa, um nicht nur ein vollständiges Orchester
    aufzunehmen, sondern auch einen großen gemischten Chor und zahlreiche
    Solisten – und das alles im Laufe eines Monats. Das waren einige sehr
    lange Tage und Nächte für uns, während wir daran arbeiteten, die Musik
    vom Papier in einen Konzertsaal zu bringen. Es gab viel „versuchen wir
    das … und jetzt das … wie wäre es hiermit … jetzt etwas lauter … noch
    sanfter … und noch einmal …“. Wir konzentrierten uns stark auf die
    Dynamik und die feineren Nuancen, denn bei Musik basiert vieles hierauf,
    um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wir finden, dass „trügerisch
    einfach” eine passende Charakterisierung für die Musik von The Elder
    Scrolls ist – die Noten auf dem Papier sind nur die halbe Geschichte. Es
    geht um das kleinste Detail und wie diese Noten gespielt werden. Das
    trifft auch auf die Musik in ESO zu und so hatten sowohl Musiker, Sänger
    als auch der Dirigent einiges zu tun, bis wir genau die Darbietung
    hatten, die wir uns vorstellten.


    Am Ende lief es darauf hinaus, dass wir zu Beginn der Aufnahmen
    geschätzt mehr als genug Zeit hatten, um alles aufzunehmen. Wie lang
    kann es schon dauern, um ein paar Noten aufzunehmen? Aber am Ende
    nutzten wir auch noch die letzte Minute und schließlich noch etwas mehr.
    Es hat sich herausgestellt, dass jede einzelne Note eine
    Herausforderung darstellen konnte. Nachfolgend findet ihr ein kurzes
    Video dazu, wie das Orchester einige der Lieder spielt, die ihr in ESO
    hören könnt, wenn ihr in den Gebieten des Aldmeri-Dominions und des
    Dolchsturz-Bündnisses unterwegs seid.
    [video]

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    Wir sind jetzt in der letzten Phase, um die vielen Elemente
    zusammenzubringen und die einzelnen Aufnahmen zu mischen und
    zusammenzufassen – wir ersetzen die vorläufigen Aufnahmen mit den
    richtigen Klängen und das Stück für Stück. Wir könnten gar nicht
    zufriedener mit den Ergebnissen sein und wir hoffen, dass ihr alle
    zustimmen werdet, dass wir unser Ziel erreicht haben: einen nahegehenden
    und vertraut klingenden Soundtrack zu erschaffen, der eines Elder
    Scrolls würdig ist und ein unentbehrlicher Teil des ESO-Erlebnisses
    darstellt.


    Danke, dass ihr euch diese Ausgabe von „Die Entstehung von ESO“
    durchgelesen habt! Den Soundtrack wird es auch auf iTunes geben, also
    haltet eure Augen (und Ohren) offen, um bald mehr dazu zu erfahren!

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    Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen was wir verdienen.
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    Manchmal denkt man es ist stark festzuhalten.
    Doch es ist das Loslassen, das letztendlich wahre Stärke zeigt!