Hallo liebe Sippenschaft
Meine Bewerbungsgeschichte kommt heuer mit musikalischer Untermalung.
Im ganzen Tääterää der Weihnachtszeit brauchts einfach mehr um wahrgenommen
zu werden.
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Und jetzt zur Geschichte ....
Jankel konnte es kaum glauben. Alles was ihn jetzt noch trennte von
einem Dach über dem Kopf mit warmem Schlafplatz darunter und gut ge-
würztem Essen, war das Stück Papier das vor ihm lag.
Das Glück lag nah und er konnte es schon riechen. Vorzu wurden prächtige
Gerichte vorbeigetragen. Von dort, wahrscheinlich der Küche, nach da,
vermutlich dem Speisesaal. Und Jankel mittendrin im Zwischenzimmer.
Bewerbungsersuch, hatte es der Sektretär der Gildenmeister genannt
und dabei wichtig getan als ob der ganze Laden ihm gehörte.
Obwohl Jankel sich bemühte die richtigen Worte in der richtigen Grösse auf
das Papier vor ihm zu bringen wurde er zunehmend verzweifelter.
Eine grosse Leere tat sich auf in seinem Kopf und sein Magen knurrte.
Konzentriert darauf keine Geräusche zu machen schrieb er weiter.
Mit jedem hart errugenen Wort das von der Feder aufs Papier floss klebte
seine Zunge schwerer im Mund.
Bilder tauchten auf im Innern seines Schädels. Kämpfe, Überfalle, Schlachten.
Verwundete, Verstümmelte, Tote. Katastrophe allerorts!
Tränen und Wut suchten sich ihren Weg und mit knapper Not konnte Jankel
verhindern, dass sie das eben Geschriebene verwischten oder das Papier zeriss.
Erschöpft am Ende des Gesuchs angelangt kritzelte er seinen Namen hin. Machte
einen feinsauberen Punkt. Warf die Feder auf den Tisch, stiess sich vom
Schreibpult zurück um kurz darauf mit einer so krumm wie fleckigen Gabel blindlings
vorwärts zu stürmen.
Abrupt stoppte ihn ein Stiefel. Dieses Schuhwerk bekleidete das in den Weg gestellte
Bein des Sektretärs welcher das Papier zusammenrollte und mit knappem Lächeln
sagte: "Die Gildenmeister werden das Bewerbungsersuch prüfen. Sie hören von uns."
Der erschrockene Küchenbursche sammelte sich und lief weiter. Von dort wo er gerade
war, nach da. Auf dem Boden liegend roch Jankel ein weggetragenes Rosmarinhühnchen,
in seinen Ohren wiederhallte ein: "Sie hören von uns."
Ich wünsche allen schöne Festtage und hoffe von "Ihnen zu hören".
Herr Jovin